Hin und wieder müssen auch mal Reste verstrickt werden. Besonderen Spaß macht das bei farbenfrohen Sockenwollresten, die sich immer wieder ansammeln. Die Idee einer Patchworkdecke aus Wollresten ist dabei zwar nicht neu, aber in dieser kostenlosen Anleitung der „Bienenelfe“ besonders kreativ umgesetzt. Dabei wird jedes Exemplar garantiert einzigartig.
Die Wolldecke wird mit doppeltem Faden aus 4-fach Sockenwolle gestrickt. Dadurch wird sie schön warm und die Wollreste schwinden ganz schnell dahin. Bis meine Patchworkdecke fertig war, hatte ich insgesamt 1,5 Kilogramm Wollreste verarbeitet! Diese hatten sich über einige Jahre hinweg angesammelt. Daraus die kleinen Quadrate zu stricken, war wie eine kleine Zeitreise durch alle Sockenpaare, die ich jemals gestrickt habe.
Für alle die auch Lust haben, ein solches Resteprojekt zu beginnen, habe ich hier die wichtigsten Tipps zusammengestellt. So müsst ihr meine Startschwierigkeiten nicht wiederholen und könnt gleich ein wenig Zeit und Frust einsparen.
Hier also meine sechs Tipps zum Stricken einer Decke aus Wollresten:
Tipp 1: Die Küchenwaage – dein Freund und Helfer
Für jedes Quadrat habe ich circa 20 Gramm Sockenwollreste verstrickt. Dabei war die Küchenwaage eine große Hilfe. So konnte ich für jedes Quadrat farblich passende Reste abwiegen und miteinander kombinieren. Selbst kleinere Reste konnte ich dadurch noch gut nutzen und mit verarbeiten.
Tipp 2: Wollreste mit dem Weberknoten verbinden
Das Vernähen der Fäden kann bei Resteprojekten sehr lästig sein. Damit ich bei meiner Decke nicht zu viele Fäden vernähen musste, habe ich die Fadenenden mit dem sogenannten Weberknoten verbunden. Dieser Knoten ist klein und unauffällig, geht aber garantiert nicht auf.
Mithilfe dieser Videoanleitung gelingt er ziemlich schnell. Im kraus rechts gestrickten Maschenbild der Decke verschwinden die kleinen Knoten einfach im Rippenmuster.
Tipp 3: Ein Knötchenrand erleichtert das Zusammenhäkeln
Den Zeitaufwand für das Zusammenhäkeln der Strickquadrate sollte man nicht unterschätzen. Nach der cleveren Strickanleitung von Bienenelfe werden die Quadrate für diese Restedecke diagonal gestrickt. Hierzu habe ich für jedes Quadrat zuerst solange Maschen zugenommen, bis ich 38 Maschen auf der Nadel hatte. Danach wurde dann in jeder Reihe wieder eine Masche abgenommen. Wenn man dabei ohne Randmasche einfach kraus rechts strickt, entsteht ein Knötchenrand, den man später ganz einfach zusammenhäkeln kann.
Hierzu legt man einfach zwei gestrickte Quadrate aufeinander und sticht mit der Häkelnadel immer zwischen zwei Knötchen ein. Dabei kann man wahlweise Kettmaschen oder feste Maschen häkeln. Ich habe mich dabei für feste Maschen entschieden, damit die Naht üppiger ausfällt.
Tipp 4: Quadrate richtig anordnen
Nach dem 77. Strickquadrat hatte ich endlich genug. Weil es eine rechteckige Sofadecke werden sollte, entschied ich mich, die Quadrat im Format 7:11 anzuordnen. Bei dem diagonalen Farbverlauf, blieben mir jetzt zwei Möglichkeiten zur Anordnung der Strickquadrate:
- alle Spitzen zeigen in dieselbe Richtung und es entsteht ein diagonaler Farbverlauf
- oder immer vier Spitzen zeigen aufeinander und bilden gemeinsam wieder ein Quadrat
Letztendlich gefiel mir die zweite Variante besser. Beim Zusammenhäkeln habe ich dann darauf geachtet, dass nebeneinander liegende Farben schön miteinander harmonieren. Um den Überblick zu behalten, legte ich mir zuerst alle Quadrate auf dem Fußboden zurecht. Dabei hat es mir auch geholfen, ein Foto der vorläufigen Anordnung aus der Vogelperspektive zu machen. Am Bildschirm konnte ich dann die unfertige Decke einmal kompakt auf einen Blick betrachten und hier und da noch ein paar Quadrate miteinander vertauschen.
Tipp 5: Das richtige Garn zum Zusammenhäkeln
Zum Zusammenhäkeln habe ich das Flauschgarn Alpaca Couture von Schachenmayr in der Farbe „mustard“ verwendet. So entsteht durch die Nähte zwischen den Strickquadraten ein schöner Kontrast. Damit die Naht besonders zur Geltung kommt, habe ich die Strickquadrate nicht mit Kettmaschen sondern mit festen Maschen zusammengehäkelt.
Nachdem jedes Strickquadrat seinen Platz gefunden hatte, konnte ich die Decke endlich zusammenhäkeln. Unser großer Esstisch war dadurch für einige Tage belegt. Zuerst habe ich die langen Reihen zusammengehäkelt. Diese Vorgehensweise erschien mir sinnvoller, als immer nur zwei Quadrate miteinander zu verbinden. So musste ich nicht so oft neu ansetzen und viel weniger Fäden vernähen.
Anschließend habe ich dann die Lücken geschlossen und die Längsreihen zusammengehäkelt. Die bereits vorhandene Naht am Übergang zwischen zwei Streifen habe ich immer mit einer Kettmasche übergangen.
Tipp 6: Nähte auf beiden Seiten
Mir war es wichtig, dass die Decke keine hässliche „Rückseite“ hat sonder auf beiden Seiten schön aussieht. Deshalb habe ich auf der Rückseite die Maschenglieder aller Nähte noch einmal mit Kettmaschen behäkelt.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Beide Seiten der fertigen Strickdecke sehen toll aus. Jetzt muss ich wieder fleißig Socken stricken, damit sich wieder neue Wollreste ansammeln.
Weitere Ideen mit Wollresten
Zum Schluss noch ein paar weitere Beiträge zum Thema Wollreste verarbeiten: